Die ersten Mercedes Kompressor-Rennwagen gehen 1922 bei der Targa Florio in Sizilien an den Start. Neben den von Paul Scheef und Fernando Minoia pilotierten 1,5-Liter-Rennwagen startet auch ein Mercedes 28/95 PS, dessen Motor für dieses Rennen mit einem Kompressor ausgerüstet ist und 140 PS (103 kW) leistet. Max Sailer erzielt mit diesem Fahrzeug einen Klassensieg bei den Serienwagen über 4,5 Liter Hubraum. Im Jahr 1924 gelingt dem Mercedes-Team bei diesem wichtigen internationalen Rennen sogar der Gesamtsieg:
Christian Werner gewinnt auf einem 2,0-Liter-Kompressor-Rennwagen, der eine ganze Reihe weiterer Rennerfolge erzielt. Einen weiteren spektakulären Erfolg kann Mercedes 1926 mit dem 2,0-Liter-Achtzylinder-Kompressor-Rennwagen verbuchen: Der damals 25 Jahre alte Rudolf Caracciola gewinnt den Großen Preis von Deutschland in Berlin, mit der bisher für schier unmöglich gehaltenen Durchschnittsgeschwindigkeit von 135 km/h.
Die nächste Generation der Mercedes-Benz Wettbewerbsfahrzeuge sind die Rennsport-Tourenwagen der Typen K, S und SS sowie der darauf basierenden Rennsportwagen SSK und SSKL. Im Gegensatz zu den vorher eingesetzten reinrassigen Rennwagen sind diese neuen Autos als sportliche Straßenfahrzeuge konzipiert. Zwischen 1926 und 1933 sind die im Volksmund „Weiße Elefanten“ genannten und mit einem aufgeladenen Sechszylindermotor ausgestatteten Wagen sowohl auf normalen Straßen als auch auf den Rennpisten der Welt das Maß der Dinge. Diese Rennveranstaltungen waren seinerzeit gesellschaftlich von höchster Bedeutung.
Die Entwicklung gipfelt schließlich im Typ SSKL, den auch Caracciola im April 1931 bei der Mille Miglia fährt. Der SSKL basiert auf dem SSK, der einen kurzen Radstand hat und damit sehr leicht und wendig ist. Der SSKL, der auch als „SSK, Modell 1931“ bezeichnet wird, ist noch einmal leichter – dafür steht das „L“ in der Typenbezeichnung. Er wiegt rund 1350 Kilogramm, das ist nicht viel Masse für den Kompressor-Sechszylinder mit 7065 Kubikzentimeter Hubraum und einer Leistung von 300 PS (221 kW). Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei beachtlichen 235 km/h. Die letzte Evolutionsstufe des Respekt einflößenden SSKL geht beim Berliner Avus-Rennen 1932 an den Start. Privatfahrer Manfred von Brauchitsch lässt den Rennwagen in Eigenregie mit einer Stromlinien-Karosserie versehen und siegt mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 194,4 km/h.
Mercedes-Benz SSKL (W 06 RS)
Baujahr: 1931
Zylinder: 6 (Reihe) Hubraum: 7065 cm³
Leistung: 240 PS (177 kW) ohne, 300 PS (221 kW) mit Kompressor bei 3400/min Höchstgeschwindigkeit: bis zu 235 km/h
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